Nein, es handelt sich nicht um einen Rechtschreibfehler im Titel des neuen Buches von Jan Weiler: Die “Ältern” sind als Schreibweise wirklich so gewollt.
Schließlich handelt das Werk von den älter werdenden Eltern, die im Pubertätsprozess ihrer Kinder langsam aber sicher auf die Zielgerade einbiegen. Dabei fühlte es sich wie gestern an, als die lieben Kleinen gewickelt, getröstet und gefördert worden sind. Und nun sind sie dem Kindergarten und der Grundschule längst entwachsen, haben eigene Meinung und eigene Sichten auf das Leben und brauchen alles – nur nicht mehr die mehr oder weniger klugen Ratschläge ihrer oftmals als spießig wahrgenommenen Eltern.
Es geht in Die Ältern um das “flügge werden” der Kinder, die längst keine Kinder mehr sind und ihr eigenes Leben leben wollen und das vehement einfordern. Diese Autonomie klappt oft erstaunlich gut – um am Ende aber doch Daddys Kreditkarte oder Mutters Kochkünste bemühen zu müssen.
Die Geschichten handeln vom Alltag in der Familie Weiler, von der vermutlich letzten gemeinsamen Urlaubsreise nach Südeuropa und skurrilen Erlebnissen im schulischen Kontext. Kurz gesagt vom ganz normalen Wahnsinn, den Eltern mit Töchtern und Söhnen im Teenager-Alter tagein, tagaus bewältigen müssen, ohne dabei den Verstand zu verlieren 🙂
Was kommt nach Carla und Nick?
145 Seiten amüsante Unterhaltung bietet Jan Weilers neueste Streich. In dem Buch aus dem Piper Verlag habe ich mich mehrfach schmunzelnd und laut lachend als Vater von zwei Söhnen im Alter von 13 und 17 Jahren wiedererkannt. Insbesondere mein Großer hat in den vergangenen Monaten eine Metamorphose vom Kind zum jungen Erwachsenen erlebt, die sich in vielen Situationen wiederfindet, von denen auch Weiler berichtet.
Die Frage aller Fragen bleibt aber (noch) unbeantwortet: was kommt nach Carla und Nick, wenn Tochter und Sohn dem Teenager-Alter entwachsen sind und sich die Pubertiere gehäutet haben und als Adoleszentin und Adoleszent durchs Leben gehen?