Lena Lamberti kann in Bezug auf Liebe, Sex und Zärtlichkeit auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Viele dieser Erfahrungen waren nicht von positiven Erlebnissen geprägt – und die Gründe dafür sind vielschichtig.
Genau aus diesem Grund hat sich die Medizinerin ein “Dating Sabbatical” verordnet. Ein Jahr ohne Dating, ein Jahr ohne Partnerschaft, ein Jahr ohne Liebe und auch ein Jahr ohne Sex.
Während dieser zwölf enthaltsamen Monate hat Lamberti jede Menge über sich und ihre Verhaltensmuster und Glaubensätze gelernt. Und daraus die richtigen Schlüsse gezogen. Nicht nur deshalb trägt das Buch “Dating Sabbatical” den treffenden Untertitel “Wie du die Liebe findest, wenn du aufhörst, danach zu suchen”.
Arbeit und Selbstreflexion
Das Versprechen, die wahre Liebe zu finden (siehe Untertitel) wird auf den gut 250 Seiten nach und nach eingelöst. Bis es soweit ist, ist jede Menge Arbeit zu erledigen.
Und zwar nicht nur von der Autorin, die über ihre eigenen Bindungsängste, Angst vor Verletzungen und Selbstliebe schreibt. Auch die Leser*innen können und sollten arbeiten – und zwar an sich. Zum einen in der Selbstreflexion als auch bei der Überprüfung eigener Verhaltensweisen und bereits in der Kindheit programmierter Glaubenssätze, die uns zu dem gemacht haben, was wird sind.
Dank ihrer zahlreichen Dates- und Beziehungserfahrungen kann Lena Lamberti von allerlei Geschichten berichten und damit die Irrungen und Wirrungen und Holzwege anschaulich schildern, die sie in ihrem Leben beschäftigt haben. Gleichzeitig zeigt sie Auswege aus dem Liebes-Dilemma und plädiert für Selbstliebe und Selbstbewusstsein.
Diese neu gewonnenen Eigenschaften zeigen sich nicht nur im Liebesleben, sondern auch im ganz normalen Alltag und sorgen damit für einen weiteren positiven Schub fürs eigene Ego.
Mogelpackung? Keineswegs!
Fun Fact: Um ehrlich zu sein, habe ich mich vor der Lektüre von dem Titel in die Irre führen lassen. Ich habe irrtümlich geglaubt, dass es sich bei “Dating Sabbatical” um einen Erfahrungsbericht einer jungen Frau handelt, die unter dem Einfluss von Corona-Schutzverordnungen, Kontaktbeschränkungen und anderen Widrigkeiten durch die Pandemie irrlichtert und sich am Ende ein Enthaltsamkeits-Gelübde auferlegt hat.
Schräger Gedanke? Ja, so ist es. Es zeigt aber auch, wie Buchtitel etwas Falsches suggerieren. Anstelle eines Pandemie-Buches habe ich jede Menge über Selbstliebe, Selbstachtung und Selbstbewusstsein lernen können.