Derzeit ist der Wurm drin beim Laufen. Die Laufeinheiten fühlen sich immer gleich an und sind leicht mit einem Wort zu beschreiben: unspektakulär.
Unspektakulär sind eigentlich gefühlt 90 Prozent meiner Läufe in den vergangenen eineinhalb Jahren. Ich laufe, weil ich laufen will. Weil ich gesund bleiben will und weil ich weiß, dass mir das Laufen guttut.
Weitere Motivation ziehe ich derzeit aus dem Laufen nicht. Es gehört quasi zu meiner “weekly routine”, wie es Freunde der Anglizismen bezeichnen würden. Es gehört einfach seit mehr als sieben Jahren zu meinem Leben dazu. Und das ist auch gut so.
Ziele im Training? Fehlanzeige!
Ich würde mich allerdings freuen, wenn ich wieder Ziele beim Training hätte. Sei es ein kurzer knackiger Fünfer oder Zehner, vielleicht auch ein Halbmarathon-Wettkampf. Das würde mir schon vollkommen ausreichen.
Von meinem dritten Marathon, der bekanntlich vor eineinhalb Jahren der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist, möchte ich erst gar nicht anfangen. Dazu fehlt mir derzeit weniger die körperliche Fitness als das mentale Durchhaltevermögen.
Ein Trainingsplan über zwölf Wochen? Mit bis zu 70 Kilometern laufen innerhalb einer Woche und mit vier Einheiten? Bloß nicht, hau mir bloß ab mit dem Marathon. Nein, definitiv nein – einen Marathon laufe ich in den nächsten Monaten keineswegs!
Und wer weiß: vielleicht war der Düsseldorf-Marathon 2019 nicht nur mein zweiter, sondern zugleich auch letzter Wettkampf über 42,195 Kilometer überhaupt.
Bock auf Wettkampf
Ich habe einfach nur Bock auf einen Wettkampf. Laufkumpels treffen, plaudern und dann rennen. Einfach rennen, bis die Lunge brennt. Einfach komplett verausgaben.
Die Zielzeit ist mir erst einmal egal, ich habe einfach nur Lust auf den Wettstreit mit anderen. Ich möchte im Pulk laufen, möchte andere überholen, möchte mich überholen lassen. Ich möchte ein Keuchen in meinem Nacken hören, ich möchte den Applaus der Zuschauer an der Strecke genießen.
Ich möchte mich über ein alkoholfreies Bier im Ziel freuen und am Ende eine Medaille umgehängt bekommen.
Realistisch sein
Doch die Frage ist ja: wann gibt es den nächsten Wettkampf? Der Venloop 2021 ist abgesagt und der Köln Marathon findet im Herbst ebenfalls nicht statt. Ich befürchte, auch in diesem Jahr werde ich keinen Wettkampf laufen.
Meine Hoffnungen ruhen auf dem neuen Jahr. 2022 werden Wettkämpfe hoffentlich wieder möglich sein. Vielleicht sogar schon im Frühjahr. Ich wünsche es uns Läuferinnen und Läufer.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014, #ProjektLaufen2015 #ProjektLaufen2016, #ProjektLaufen2017 #ProjektLaufen2018, #ProjektLaufen2019, #ProjektLaufen2020 und #ProjektLaufen2021.