Ziemlich turbulente Zeiten ist der Nachfolger von Ziemlich hitzige Zeiten und knüpft quasi nahtlos an die Geschehnisse von damals an. Allerdings ist es nicht zwingend erforderlich, den ersten Band der Reihe gelesen zu haben.
Das habe ich zumindest festgestellt, als ich mit der Lektüre des neuen Buches begonnen habe. Schwarzhuber führt gekonnt in die Geschichte ein, indem sie Zeitsprünge in die Vergangenheit unternimmt und so die “neuen” Leserinnen und Leser an die Hand nimmt. Dem Lesefluss schadet das nicht, im Gegenteil!
Drehte sich das Geschehen im ersten Buch noch um Anna und ihr tragisches Schicksal, steht dieses Mal Ilona im Mittelpunkt. Lona, wie sie von ihren Freundinnen genannt wird, ist Single und lebt in ihrem Delikatessenladen am Chiemsee ihren beruflichen Traum. Wie es der Zufall will, kommt sie mit einem ihrer Zulieferer in Kontakt. Aus dem geschäftlichen Anlass entwickelt sich rasch eine stärkere Beziehung und so lädt Chris seine Kundin in die Toskana ein.
Allerdings fährt Ilona nicht allein, sondern nimmt ihre beiden besten Freundinnen Zoe und Anna mit nach Italien. Und dann nimmt das Schicksal seinen Lauf…
Ich bin nicht die Zielgruppe – und habe dennoch Spaß
Auch wenn ich als Mann vielleicht nur bedingt zur Zielgruppe gehöre, habe ich mich beim Lesen des Buches aus dem Blanvalet Taschenbuch Verlag gut unterhalten gefühlt und das Buch innerhalb von drei Tagen auf dem Weg zur und von der Arbeit “durchgesuchtet”, wie es bei dem Konsum einer Serie auf Netflix heißen würde.
Die Charaktere sind – mit einigen Ausnahmen (ich spoilere nicht!) – durchweg sympathisch und realistisch konzipiert. Die Handlung ist amüsant, bisweilen romantisch und dennoch glaubwürdig gestaltet – die Szenen der Ü50-Freundinnen könnte sich genau so bei mir in der Nachbarschaft abgespielt haben.
Nach der Lektüre der mehr als 380 Seiten bleibt nur eine Frage offen: schenkt uns Angelika Schwarzhuber noch einen dritten Teil? Ich hätte nichts gegen eine weitere Fortsetzung in ziemlich turbulente Zeiten und bin sehr gespannt.