Heute vor zwölf Jahren war einer der bisher traurigsten Tage meines Lebens. An diesem Tag ist meine Großmutter gestorben.
Zehn Jahre nach dem Tod meiner Oma im Jahr 1999 hat uns auch meine Omi verlassen. Und bis heute muss ich wieder und wieder an diesen Tag denken.
Und bis heute erinnere ich mich gern an unsere gemeinsame Zeit. Insbesondere dann, wenn mich Google Fotos an Ereignisse aus den Jahren vor 2009 erinnert. Dann ploppen Fotos und Videos aus dieser gemeinsamen Zeit auf und ich wünsche mir, dass Omi noch leben würde.
Unvergessen
Drei Tage vor dem 1. November bist du gestorben, Omi.
Du hattest vor zwölf Jahren keine Kraft mehr zum Leben und hast den Tod als Erlösung erlebt. Es war nicht nur für dich eine Erlösung. Auch ich musste akzeptieren, dass dein Tod aufgrund deiner sehr angeschlagenen Gesundheit alternativlos gewesen ist.
Hätte, sollte, könnte – der Konjunktiv war in den Wochen vor und auch in den Wochen nach deinem Tod oft ein Gast in meinen Gedanken. Gebracht hat es am Ende nichts außer Grübeleien. Du bist seit zwölf Jahren nicht mehr bei uns.
Was für dich eine Erlösung gewesen ist, war für mich Trauer und Schmerz.
Auch in diesem Jahr, als ich mich im Herbsturlaub endlich um die längst fällige Ablage meiner zahlreichen Dokumente gekümmert habe, habe ich in alten Texten geblättert. Ich habe sie geschrieben.
Die Texte stammen aus dem Herbst 2009 und handeln von dir und deinem tapferen Kampf gegen den Tod. Von einem Kampf, den du nicht gewinnen konntest, weil dein Gegner einfach zu stark gewesen ist.
Damals habe ich mir auf YouTube eine Playlist mit dem Namen Trauer angelegt, um meine Traurigkeit in der Musik zum Ausdruck zu bringen. Und wenn in einem Film plötzlich die “Sad Violin” spielt, werde ich in den Oktober vor zwölf Jahren zurückbefördert.
Und da sind sie wieder da, all diese Gefühle, die Hoffnung, der Schmerz und die Trauer, als das Unausweichliche Wirklichkeit geworden ist.
https://www.youtube.com/watch?v=-EQ6eHeBrhM
Du fehlst
Ich weiß, dass wir uns wiedersehen. Am Ende sehen wir uns alle wieder. Daran glaube ich fest.
Omi, ich vermisse dich.
Omi, du fehlst.