Unter dem Hashtag #BetterPolice informiert und kommentiert von Dobrowolski auf Twitter rund um die Polizei.
Anders als bei anderen polizeilichen und behördlichen Accounts nimmt der Kriminalhauptkommissar auf Social Media kein Blatt vor den Mund und legt den Finger in die Wunde.
#BetterPolice auf Twitter
Seine Tweets handeln von Menschenfeindlichkeit, Homophobie und Antifeminismus, Rassismus und Rechtsextremismus, Mobbing und Bossing in den polizeilichen Behörden in unserem Land.
Jeder, der sich schon länger auf Twitter tummelt, weiß, dass sich der Polizist mit dieser eindeutigen Haltung nicht nur Freunde gemacht hat. Und das gilt auch hier und das gilt auch insbesondere für seine Kolleg:innen bei der Polizei.
Endlich auch in Buchform
Jetzt ist der Beamte unter die Autoren gegangen und hat ein Buch geschrieben. In »Ich kämpfe für eine bessere Polizei« – #BetterPolice geht es nicht um den polizeilichen Werdegang des 46-jährigen. Dafür ist er nicht eitel genug.
Er setzt in dem Buch das fort, was er auf Social Media begonnen hat. Nicht erst seit heute beobachtet er die Entwicklungen innerhalb der Polizei mit Sorge: rechtsextreme Chatgruppen, rassistisches Verhalten, Gewalt und Diskriminierungen sind viel zu oft eher die Regel als die Ausnahme in seinem Berufsalltag. ,
Von Dobrowolski erzählt offen und schonungslos, was bei der Polizei nicht gut läuft und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Sein Blick hinter die Kulissen der Polizei ist oftmals erschreckend (Gewalt und Rassismus) als auch einleuchtend (für alle, die das aktuelle Tagesgeschehen verfolgen).
Anfeindungen, Beleidigungen und Bedrohungen sind für den Autor an der Tagesordnung und dennoch gibt der Berliner nicht auf und redet und schreibt weiterhin über Polizei(probleme) und darüber, wie es einem ergeht, wenn sich jemand intern gegen Missstände wehrt.
Es gibt Hoffnung
Doch eins ist ganz besonders wichtig: von Dobrowolski schreibt überwiegend über die schwarzen Schafe in der dunklen Uniform. Er weist aber auch regelmäßig in »Ich kämpfe für eine bessere Polizei« – #BetterPolice darauf hin, dass die Mehrheit der Polizistinnen und Polizisten Tag für Tag einen sehr guten Job erledigen und in unserem Land die öffentliche Sicherheit und Ordnung bewahren.
Das wird in diesen Zeiten oftmals vergessen. Und so endet das Buch aus dem S. Fischer Verlag zwar nicht versöhnlich – die Missstände aufzuarbeiten ist eine lange, harte Aufgabe -, aber dennoch mit einer Vision einer positiven Entwicklung der Polizei. Einer Vision, die Hoffnung gibt, für die aber zahlreiche Reformen nötig sind.