Der Kontrast könnte krasser nicht sein: von der Metropole Berlin in die Provinz nach Brandenburg. Genauer gesagt von der Hauptstadt ins Oderbruch. Statt Spandau und Wedding geht es nach Gorgast und Werbig.
Und diesen diametral entgegengesetzten Move haben Björn Kern und seine Familie ganz und gar aus freien Stücken vollzogen und die Wohnung an der Spree gegen einen verfallenen Hof im Landkreis Märkisch-Oderland getauscht.
Neues Terrain
In dem Buch Wo die wilden Väter wohnen – Eine Stadtfamilie wagt sich aufs Land erzählt uns der Autor von seiner Landflucht und seinen Erlebnissen auf ganz neuem Terrain. Anstatt die Zeit auf überfüllten Spielplätzen mit nervigen Helikopter-Eltern zu verbringen, geht es in der neuen Heimat in die wilde Natur inklusive wortkargen Familienväter, die sich am Ende als lässige Spezies herausstellen, von denen sich on top noch jede Menge lernen lässt.
Was sich anfangs noch neu und ungewohnt und gelegentlich auch unheimlich angefühlt hat, entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einer angenehmen und entspannten Liaison, die Kern und seine Kinder und Frau nicht mehr missen möchten.
Da spielt es auch keine Rolle, dass der öffentliche Personennahverkehr aus einem ausgedünnten Streckennetz besteht und dessen Taktung im Vergleich zu Berlin ein äußerst karges Dasein fristet – und sich der Bus manchmal gar nicht an die angeschlagenen Fahrpläne halten mag.
In dem Taschenbuch aus dem Knaur TB Verlag gibt es zahlreiche Momente des Schmunzelns, aber auch des Nachdenkens. Und führt unweigerlich zu der Frage: wo ist das Leben lebenswerter? In der hektischen, pulsierenden Großstadt oder auf dem entschleunigenden, zufriedenstellenderen Land, das zwar seine Macken, aber auch seine vielen Vorteile hat?
Die Antwort auf diese großen Fragen muss und kann nur jeder für sich selbst treffen.
Björn Kern über “Wo die wilden Väter wohnen”
Und das sagt der Autor über sein zweites Buch: