Die historischen Bücher von Ralf Günther haben mich bereits vor einiger Zeit in ihren Bann gezogen. Mit Arzt der Hoffnung gibt es seit vergangenem Herbst ein neues Exemplar aus dem Rowohlt Taschenbuch-Verlag.
Und das Thema könnte aktueller nicht sein. Protagonist ist kein Geringerer als Doktor Robert Koch, den Namensgeber des Robert-Koch-Institutes mit Sitz in Berlin, das insbesondere seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 für jeden ein Begriff sein sollte.
Koch und die Cholera
Die Geschichte spielt im Jahr 1892. Im heißen August dieses Jahr häufen sich die verdächtigen Krankheitsfälle in Hamburg. Der Bürgermeister an der Elbe möchte den Verdacht der Cholera nicht an die große Glocke hängen und schweigt sich aus.
Doch die Reichsregierung in Berlin ist nicht untätig und schickt den kompetenten Seuchen-Spezialisten Koch in die Hansestadt. Schon bald ist es zweifelsfrei die Cholera, die Koch im Trinkwasser nachweist.
Ein Wettkampf gegen die Zeit beginnt – kann Dr. Roland Koch die Pandemie stoppen?
Kampf an mehreren Fronten
Doch nicht nur die Cholera beschäftigt Koch. Auch die Liebe spielt bei dem Arzt der Hoffnung eine nicht kleine Rolle. Und so zeichnet Ralf Günther nicht nur ein Bild der medizinischen Fähigkeiten des Virologen, sondern versucht sich auch dem Menschen Roland Koch zu nähern. Und gerade das macht den Roman gleich doppelt lesenswert.
Günther versteht es vortrefflich, die Handlungsstränge gekonnt miteinder zu verweben. Und so kommt auch die Spannung – und ein Schuss Liebe – nicht zu kurz. Darüber hinaus sind die pandemischen Parallelen zwischen Cholera und Corona-Virus genauso erschreckend wie einleuchtend. Schon im 19. Jahrhundert gab es sie, die Corona-Leugner, die Beschwichtiger und auch Quacksalber.
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