Eigentlich wollte Tommy Jaud ein neues Buch schreiben. So war der Plan. Doch es kam nicht dazu. Weil jede Menge anderer Dinge zu erledigen waren und irgendwie kam Jaud zu nix.
Und das vermeintliche Problem ist beim genaueren Hinschauen eher ein Glücksfall für uns als Leserinnen und Leser, denn der Schriftsteller hat anstelle eines dicken Romans einen schlanken Band mit Geschichten aus dem Alltag geschrieben. Geschichten, die jedem von uns genau so zustoßen könnten oder vielleicht in ähnlicher Form zugestoßen sind.
Kein neuer Roman, aber…
Und deshalb gibt es dennoch ein neues Buch und zu verdanken haben wir dies seiner Frau, die ihm den Tipp gegeben hat, sein tägliches Scheitern zum Thema seiner neuesten Lektüre zu machen. Also kein Roman im herkömmlichen Sinne (Stopp! – Tommy als Protagonist ist ja gesetzt!), sondern vielmehr eine Sammlung von Alltagserlebnissen des Autors.
Folgerichtig heißt das Buch aus dem Scherz Verlag auch treffend Komm zu nix – Nix erledigt und trotzdem fertig und damit spricht der Drehbuch-Regisseur darüber hinaus vielen von uns aus der Seele.
Vermutlich viele von uns werden sich in den Geschichten aus dem Alltag wiedererkennen können. Nervige Anrufe aus der Werbe-Industrie (Cold Calls!), technische Probleme mit vermeintlichen Haushaltshelfern, die sich als zeitraubende Gadgets entpuppen und das nervöse Warten auf den Lieferdienst sind nur drei Beispiele, die Tommy Jaud genüßlich seziert und zum Besten gibt.
Am Ende der mehr als 200 Seiten umfassende Lektüre wissen die Leserinnen und Leser, dass sie mit ihren Problemen rund um Prokrastination und Prozessketten nicht allein sind – und allein das ist eine gute Erkenntnis. In Verbindung mit der detaillierten Beobachtungsgabe von Jaud gibt es ein herrliches Lesevergnügen für jedermann.
Weitere Bücher von Tommy Jaud
Hier im Blog gibt es weitere Bücher von Tommy Jaud, die ich rezensiert habe:
Rezension: Der Löwe büllt von Tommy Jaud
Rezension: Einen Scheiß muss ich von Sean Brummel (das Buch ist auch von Tommy Jaud!)
Hilfe, ich bin ein Midlife-Cowboy! (zwar nicht von Tommy, aber von der “Schreibe” her ähnlich)